(Von Visual Capitalist veröffentlicht am 13. Januar 2025)
In den Vereinigten Staaten, dem größten Plastikverschmutzer der Welt, werden nur 5 % der Kunststoffabfälle der Haushalte recycelt. Weltweit ist die Situation etwas besser, aber immer noch werden 91 % des Plastikmülls verbrannt, deponiert oder falsch behandelt (z. B. ins Meer gekippt).
Die obige Infografik, die sich auf OECD-Daten stützt (über Our World in Data), vermittelt ein klares Bild der Situation.
Das Bewusstsein für die weltweite Problematik des Plastikmülls wächst. Warum führt dies nicht zu höheren Recyclingraten?
Die Illusion des Recyclings
Das Recyclingsystem selbst ist mit großen Mängeln behaftet. Die meisten Kunststoffe sind inkompatibel, was das Sortieren kostspielig und ineffizient macht. Nur PET (thermoplastischer Kunststoff) (Nr. 1) und Hart-Polyethylen (High Density Polyethylen – HDPE) (Nr. 2) werden weitgehend recycelt. Kurz gesagt, wenn die meisten Kunststoffprodukte einmal hergestellt sind und das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht haben, lassen sie sich nur schwer wiederverwenden.
Auch die wirtschaftlichen Aspekte des Recyclings stehen dem Erfolg entgegen. Unbehandelter Kunststoff, der häufig durch Subventionen für fossile Brennstoffe gefördert wird, ist billiger als recycelter Kunststoff. Dieses Preisgefälle schreckt von der Verwendung recycelter Materialien ab.
Darüber hinaus verschärft das Aufkommen flexibler Verpackungen – die leichten Verpackungen für Snacks und Lebensmittel – das Problem. Diese mehrschichtigen Verpackungen sind zwar praktisch, aber aufgrund von Verunreinigungen und der komplexen Zusammensetzung unglaublich schwierig zu recyceln.
Was kann gegen Plastikmüll unternommen werden?
Die Bewältigung des globalen Plastikproblems erfordert einen Wandel des Systems. Hier sind einige Schritte, die dazu beitragen könnten, die Flut von Plastikmüll einzudämmen:
Das Verbot von Einwegplastik und/oder nicht wiederverwertbarem Plastik. Zu wünschen wäre auch ein globales Abkommen über Kunststoffe. Die Subventionen für fossile Brennstoffe auslaufen zu lassen, würde ebenfalls helfen, gleichfalls die Einführung und Stärkung von Verantwortungsprogrammen für Kunststoffhersteller.
Unsere alltäglichen Erfahrungen mit billigen und praktischen Kunststoffen verdrängen oft die negativen externen Effekte, die weiter unten in der Kette entstehen. Die Lösung des Problems erfordert einen grundlegenden Wandel in unserer Beziehung zu Kunststoffen, der durch Innovation und in jeder Weise vorangetrieben werden sollte.
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