(Von Visual Capitalist veröffentlicht am 21. November 2024)
Während der Protektionismus weltweit weiter zunimmt, passen sich die globalen Handelsströme an.
Trotz einer Welle von Zöllen zeigen sich Chinas Warenexporte widerstandsfähig. Im Jahr 2023 erreichte das chinesische Exportvolumen ein Allzeithoch, während die Preise für seine Fertigwarenexporte im Durchschnitt um 10 % sanken. Insgesamt lieferte der weltgrößte Exporteur im vergangenen Jahr Waren im Wert von 500 Mrd. USD nach Amerika, aber das könnte sich unter der Trump-Regierung drastisch ändern.
Die obige Grafik zeigt die größten Exporteure der Welt, basierend auf Daten der Welthandelsorganisation.
Die Länder, die die meisten Waren exportieren
Im vergangenen Jahr beliefen sich die weltweiten Warenexporte auf 23,8 Billionen US-Dollar, was einem Rückgang von 5 % im Vergleich zu 2022 entspricht.
Insgesamt sank der Dollarwert der Exporte in 20 der 30 größten Exporteure der Welt, während die Zahl der Handelsbeschränkungen weltweit auf fast 3.000 anstieg – etwa das Fünffache des Niveaus von 2015.
China exportierte Waren im Wert von 3,4 Billionen Dollar und übertraf damit die USA um fast 1,4 Billionen Dollar.
Das letzte Mal, dass die USA der weltgrößte Exporteur waren, war 1979, seitdem haben sie ein wachsendes Handelsdefizit. Bei den dortigen Energieexporten, dem wichtigstem Exportgut, hat sich das Defizit in den letzten zehn Jahren jedoch weitgehend in einen Überschuss verwandelt.
Im Jahr 2023 haben die USA einen Netto-Energieüberschuss von 65 Milliarden Dollar erzielt und damit ihre Handelsbilanz verbessert. Ein deutlicher Anstieg der heimischen Energieproduktion hat die Nation vor Ölpreisschocks geschützt, wie sie durch die Sanktionen anlässlich des Russland-Ukraine-Kriegs ausgelöst wurden, der die europäischen Volkswirtschaften schwer getroffen hat.
Deutschland, das drittgrößte Exportland der Welt, verzeichnete einen leichten Anstieg der Warenexporte um 1 %, obwohl die Wirtschaft schrumpfte. Die industriell geprägte Wirtschaft war besonders von den steigenden Energiepreisen betroffen. Mehrere Unternehmen stellten ihre Produktion aufgrund des Anstiegs der Energiepreise ein. Im Jahr 2023 exportierte das Land Waren im Wert von 160 Milliarden Dollar in die USA, seinem größten Exportmarkt.
Die Ausfuhren in die USA könnten jedoch um bis zu 15 % zurückgehen, wenn die von dem zukünftigen Präsidenten Trump in Aussicht gestellten Zölle in Kraft treten. Der Automobil- und der Pharmasektor wären mit einem Rückgang von 32 % bzw. 35 % am stärksten betroffen.
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