(Von Visual Capitalist veröffentlicht am 24. September 2024)
Die Weltwirtschaftsordnung wird durch Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit zusammengehalten, aber es gibt Anzeichen dafür, dass sie ausfranst.
Die stärkere Wahrnehmung der Eigeninteressen durch manche Länder und die Stagnation der grenzüberschreitenden Handelsströme führen zu einem zunehmenden Protektionismus in den Volkswirtschaften. Gleichzeitig treiben demografische Veränderungen das Wirtschaftswachstum und die Produktivität in Indien und Asien voran, was das globale Machtgleichgewicht verschieben könnte.
Die obige Grafik zeigt die Rangfolge der weltweiten Supermächte im Jahr 2024, basierend auf einer Analyse des Great Powers Index 2024 von Ray Dalio. Dargestellt ist die Gesamtstärke der weltweiten Supermächte, basierend auf einer breiten Palette von Kennzahlen wie Wirtschaftsleistung, militärische Stärke und Handel. Zusätzlich ist die Pro-Kopf-Stärke abgebildet, die die Effizienz eines Landes im Verhältnis zu seiner Bevölkerung angibt.
Die Stärke der großen Nationen im Jahr 2024
Die USA sind nach wie vor die führende Supermacht der Welt, gestärkt durch ihre Dominanz auf den globalen Finanzmärkten und technologische Innovationen.
Der Einfluss des US-Dollars ist weit verbreitet. Er ist heute an 85–90 % des Devisenhandels beteiligt, macht 59 % der Devisenreserven aus und umfasst etwa die Hälfte der grenzüberschreitenden Bankkredite. Darüber hinaus macht die US-Börsenkapitalisierung 61 % der weltweiten Gesamtkapitalisierung aus.
Als weltgrößter Exporteur folgt China, angetrieben durch seine Stärke im Handel und in der Wirtschaftsleistung. So ist beispielsweise der Handel mit Lateinamerika von 18 Milliarden Dollar im Jahr 2022 auf 450 Milliarden Dollar im Jahr 2022 angestiegen. Chinas wachsende militärische Macht stärkt seine globale Position weiter. Das Land verfügt heute über die größte Marineflotte der Welt und einen hochmodernen Verteidigungssektor.
Deutschland steht nach den genannten Parametern unter den Staaten an dritter Stelle.
Indien, das an 7. Stelle liegt, wird in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich das schnellste reale BIP-Wachstum aller großen Volkswirtschaften verzeichnen. Das Wachstum wird durch enorme Infrastrukturausgaben und eine junge Bevölkerungsgruppe angetrieben. Auf Pro-Kopf-Basis bildet Indien jedoch das Schlusslicht, was wahrscheinlich auf das niedrigere durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen und die ungleiche Verteilung des Wohlstands zurückzuführen ist.
Im Gegensatz dazu weist Singapur die höchste Pro-Kopf-Bewertung auf, was zeigt, dass die Macht des Landes am gleichmäßigsten über seine Bevölkerung verteilt ist. Der Inselstaat ist ein globales Finanz- und Handelszentrum, und ausländische Direktinvestitionen sind ein wichtiger Motor für das Wirtschaftswachstum.
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