(Grafik von Visual Capitalist vom 22. Oktober 2024)
Erste Veröffentlichung des Beitrags: 11. Januar 2025
Die Politik der neuen US-Regierung unter Donald Trump könnte tiefgreifende Auswirkungen auf verschiedene Länder haben.
Eine Ausweitung der Zölle könnte für die USA in den nächsten 10 Jahren zwar Einnahmen in Höhe von 3 Billionen Dollar generieren, aber auch die Beziehungen zu wichtigen Handelspartnern belasten. Unterdessen könnte der Schutz der US-Grenzen vor illegaler Einwanderung kleinere lateinamerikanische Länder am stärksten treffen.
Die obige Grafik zeigt die Länder, die voraussichtlich am stärksten von der zukünftigen US-Politik betroffen sein werden, basierend auf dem Trump Risk Index von The Economist.
Methodik
Der Trump Risk Index bewertet die Gefährdung und Anfälligkeit der 70 größten Handelspartner Amerikas gegenüber möglichen politischen Veränderungen. Die Bewertungen basieren auf verschiedenen Indikatoren für Handel, Sicherheit und Einwanderung, wie zum Beispiel den folgenden:
Beim Handel empfindliche Exporte in die USA, Abhängigkeit von den USA bei Waren und im Handel, bilaterale Handelsbilanz. Bei der Sicherheit: US-Militärhilfe, US-Truppenpräsenz, Militärausgaben, Ausgaben für US-Waffen. Bei Einwanderung: Ausgestellte Visa, Geldüberweisungen.
Die Länder mit den größten Auswirkungen künftiger US-Politik
Insgesamt besteht für Mexiko das größte Risiko, was vor allem auf den erheblichen Handelsüberschuss mit den USA zurückzuführen ist.
Ein wichtiger Schwerpunkt von Trumps Agenda ist die Verringerung des Handelsdefizits mit den Wirtschaftspartnern. Dies stellt ein erhebliches Risiko für Mexiko dar, nicht nur, weil Amerika ein Handelsdefizit von 152 Milliarden Dollar mit einem seiner größten Handelspartner hat, sondern auch, weil ein großer Anteil der Exporte wichtige Güter wie Autos, Aluminium und Stahl betrifft.
Man kann annehmen, dass China angesichts angekündigter US-Zölle als Teil von Trumps Abkopplungsstrategie einem hohen Risiko ausgesetzt ist. Die größte Bedrohung würde von der Aufhebung des Status der ständigen normalen Handelsbeziehungen ausgehen, den China mit dem Beitritt zur Welthandelsorganisation im Jahr 2001 erhielt. Als Reaktion darauf könnte sich China auf seinen Verbrauchermarkt konzentrieren und gleichzeitig die Beziehungen zu anderen Märkten stärken.
Mehrere lateinamerikanische Länder, wie Costa Rica und Panama, sind aufgrund ihrer Abhängigkeit von der militärischen Unterstützung der USA und ihrer Anfälligkeit für Änderungen in der Einwanderungspolitik ebenfalls voraussichtlich stark betroffen.
In Europa wird einzig Deutschland massiv unter Druck kommen
Deutschland, das am dritthöchsten gefährdet ist, ist mit erheblichen Sicherheitsrisiken konfrontiert. In der Vergangenheit hat Trump Deutschland und andere NATO-Mitglieder dazu gedrängt, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen, und dies könnte sich noch verstärken.
In Vorbereitung darauf erhöht Deutschland seinen Verteidigungshaushalt und plant zum ersten Mal seit drei Jahrzehnten, US-Langstreckenwaffen auf seinem Boden installieren zu lassen.
Auch im Handel wird es voraussichtlich Veränderungen zulasten Deutschlands geben.
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