(Grafik von Visual Capitalist veröffentlicht am 28. Juli 2024)
Es gibt einen alten Witz: Arbeitest du hart oder arbeitest du kaum? „Harte Arbeit“ ist schwer zu messen, aber es ist möglich zu wissen, wer am längsten arbeitet.
Diese Infografik veranschaulicht die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der Europäer nach Ländern, die der Arbeitskräfteerhebung von Eurostat (2023) entnommen wurde. Der Datensatz umfasst Erwerbstätige im Alter von 20 bis 64 Jahren in einem „Hauptberuf“ und umfasst Voll- und Teilzeitarbeit.
Die Balkanländer liegen vorne in Europa
Weniger wohlhabende Länder in Europa (gemessen am Pro-Kopf-BIP) haben tendenziell längere Arbeitswochen. So arbeiten die Menschen auf dem Balkan – einschließlich der Türkei, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Griechenland und Rumänien – im Durchschnitt mehr als 40 Stunden pro Woche in ihrem Hauptberuf.
Im Gegensatz dazu arbeiten die Niederländer im Durchschnitt 32 Stunden pro Woche. Diese Diskrepanz zwischen Ost- und Westeuropa ist nicht neu. Die Daten aus dem Jahr 2008 spiegeln weitgehend die gleichen Trends wider.
Eine weitere Erkenntnis aus der Arbeitskräfteerhebung ist, dass die Wochenarbeitszeit je nach Beruf unterschiedlich ist. Die längste Wochenarbeitszeit (44 Stunden) haben die Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft und in der Fischerei.
Bei der Gegenüberstellung beider Datensätze ergeben sich einige Korrelationen. So sind beispielsweise in der Türkei und in Serbien, den beiden Ländern mit den längsten Arbeitszeiten in Europa, fast 20 % der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft beschäftigt.
Auch in Bosnien (Platz 3) und Rumänien (Platz 5) ist fast ein Drittel der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft beschäftigt.
In Griechenland wird die durchschnittliche Arbeitszeit demnächst steigen: Die Regierung hat für bestimmte Branchen eine Sechs-Tage-Woche eingeführt, um die Produktivität zu steigern.
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