(Von Visual Capitalist veröffentlicht am 17. Dezember 2024)
Für das Jahr 2024 wird eine weltweite Staatsverschuldung von 102 Billionen Dollar prognostiziert, wobei die USA und China den größten Anteil am Anstieg der Schulden haben.
Dies bedeutet einen Anstieg von 5 Billionen Dollar allein seit 2023. Die Verschuldung wird voraussichtlich schneller steigen als bisher erwartet, da die Politik nicht in der Lage ist, die Verschuldungsrisiken angesichts einer alternden Bevölkerung und steigender Gesundheitskosten anzugehen. Darüber hinaus könnten zunehmende geopolitische Spannungen höhere Ausgaben für Kriegführung auslösen und die Staatshaushalte zusätzlich belasten.
Die obige Infografik zeigt die Staatsverschuldung nach Ländern im Jahr 2024, basierend auf Daten aus dem World Economic Outlook des IWF vom Oktober 2024.
Als größte Volkswirtschaft der Welt wächst der Schuldenberg der USA weiter an und macht 34,6 % der gesamten Staatsverschuldung der Welt aus.
Die aktuellste Zahl für die US-Staatsverschuldung beträgt 36,1 Billionen Dollar, basierend auf Daten des US-Finanzministeriums vom 12. Dezember 2024.
Insgesamt stiegen die Nettozinszahlungen für die Staatsverschuldung im Haushaltsjahr 2024 auf 892 Milliarden Dollar. Bis 2034 werden diese Kosten voraussichtlich 1,7 Billionen Dollar erreichen, wobei sich die gesamten Nettozinskosten im nächsten Jahrzehnt auf 12,9 Billionen Dollar belaufen werden. Ein wachsender Schuldenberg und höhere Zinssätze gehören zu den Hauptfaktoren, die die Nettozinskosten in die Höhe treiben.
China, das weltweit an zweiter Stelle steht, hält 16,1 % der weltweiten Staatsschulden.
In den nächsten fünf Jahren wird Chinas Schuldenstand im Verhältnis zum BIP voraussichtlich 111,1 % des BIP erreichen, gegenüber 90,1 % im Jahr 2024. Darüber hinaus haben chinesische Beamte kürzlich erklärt, dass sie bereit sind, Konjunkturmaßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft zu ergreifen, falls die US-Regierung umfassende Zölle auf aus China importierte Waren verhängen sollte. Infolgedessen könnte die Verschuldung Chinas im Verhältnis zum BIP noch schneller steigen als derzeit prognostiziert.
Indien, das an siebter Stelle der Weltrangliste steht, hat 3,2 Billionen Dollar Schulden angehäuft, was einem Anstieg von 74 % seit 2019 entspricht. Dank des starken Wirtschaftswachstums und der Steuerpolitik, die die Staatseinnahmen erhöht, wird die Verschuldung im Verhältnis zum BIP jedoch voraussichtlich allmählich von 83,1 % im Jahr 2024 auf 80,5 % im Jahr 2028 sinken.
In Europa hat das Vereinigte Königreich die meisten Schulden angehäuft, etwa 3,65 Billionen Dollar, was 101,8 % des BIP entspricht. Das ist weit mehr als der regionale Durchschnitt, der 2024 bei 77,4 % des BIP liegt. In Europa ist die Verschuldung im Verhältnis zum BIP niedriger als in Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum, aber die europäischen Haushalte dürften in Zukunft aufgrund des schleppenden Wirtschaftswachstums, der Handelskriege und der alternden Bevölkerung zunehmend unter Druck geraten.
Ein regionaler Ausblick auf die globale Verschuldung
Die durchschnittliche Verschuldung der nordamerikanischen Länder wird auf 125 % des BIP anschwellen und damit den höchsten Wert aller Regionen weltweit erreichen.
Da die Regierungen zunehmend auf Konjunkturmaßnahmen zurückgreifen, um die Wirtschaft anzukurbeln, stellt dies eine größere Gefahr für die Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen dar. Um die Schulden zu stabilisieren, sind nach Angaben des IWF in den nächsten fünf bis sieben Jahren erhebliche Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen erforderlich.
Wie in Nordamerika werden auch in Asien, Europa und dem Nahen Osten die Schulden im Verhältnis zum BIP steigen.
Insgesamt wird die weltweite Staatsverschuldung bis 2029 voraussichtlich 100 % der weltweiten Wirtschaftsleistung übersteigen, was unter anderem auf mehrere große Länder wie die USA, China, Brasilien und Frankreich zurückzuführen ist.
☞ Projektionen der Staatsverschuldung für die G7-Länder (2024-2029F)
☞ Rangliste: Die Schuldenlast der großen Volkswirtschaften
☞ Top 10 der Länder mit den meisten Schulden beim IWF