(Grafik von Visual Capitalist veröffentlicht am 15. Februar 2023)
Visualisierung der Vergangenheit und Zukunft der Energiewende
Während sich die Welt auf saubere Energie vorbereitet, kann ein Rückblick auf die Geschichte der Energiewende dabei helfen, Lehren für die Zukunft zu ziehen.
Wie sahen die Veränderungen im globalen Energiesystem in der Vergangenheit aus und wie können wir den laufenden Wandel beschleunigen?
Die obige Infografik von CanAlaska Uranium untersucht die Geschichte der Veränderungen im globalen Energiemix und wirft ein Licht auf den Schlüssel zu einem schnelleren Übergang zu sauberer Energie.
Energiewende: Eine kurze Geschichte
Vor dem 18. Jahrhundert nutzten die Menschen zum Heizen und zur Energiegewinnung hauptsächlich Biomasse wie Holz, trockene Blätter und Holzkohle. Von Tieren gezogene Fuhrwerke waren das wichtigste Transportmittel.
Die erste Energiewende, von Biomasse zu Kohle, begann mit der Industriellen Revolution. Dieser Wandel wurde größtenteils durch den Aufstieg kohlebetriebener Dampfmaschinen vorangetrieben, die ihren Weg in Eisenbahnen, Fabriken und Schiffe fanden.
Um das ins rechte Licht zu rücken, hier die Anteile verschiedener Energiequellen am globalen Energiemix seit 1800:
Dem Aufstieg der Kohle folgte der Aufstieg des Öls, das nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer dominierenden Energiequelle wurde. Gleichzeitig investierten die Länder in Infrastruktur und Gaspipelines und ermöglichten so eine weitverbreitete Nutzung von Erdgas für Heizung und Strom.
Neben wirtschaftlichen Faktoren waren technologische Innovationen die Katalysatoren dieser über Jahrhunderte verlaufenden Energiewende. Beispielsweise führte die Erfindung benzinbetriebener Automobile und Fließbänder zu einem explosionsartigen Aufschwung der Automobilindustrie und damit auch des Ölverbrauchs.
Die aktuelle Energiewende ist jedoch anders. Aufgrund der Bedrohung durch den Klimawandel, den vor allem die westliche Politik als gegeben ansieht, ist in wenigen Jahrzehnten eine beispiellose Abkehr von fossilen Brennstoffen erforderlich, während gleichzeitig der Energiebedarf steigt. Wie kann das gelingen?
Beschleunigung des Übergangs zu sauberer Energie
Obwohl Wind- und Solarenergie im Mittelpunkt der Energiewende stehen, weisen sie einige Einschränkungen auf, darunter zunächst die Variabilität. Das heißt die Stromerzeugung schwankt im Laufe des Tages aufgrund der Abhängigkeit von Sonnenlicht und Windgeschwindigkeiten.
Sodann gibt es geografische Barrieren. Um die Effizienz zu maximieren, werden Solar- und Windkraftanlagen häufig in abgelegenen Regionen abseits der Nachfragezentren errichtet.
Schließlich geht es um den Land-Fußabdruck. Aufgrund ihrer geringen Energiedichte verbrauchen Solar- und Windparks typischerweise große Mengen Land pro Stromeinheit.
Um den steigenden Strombedarf zu decken, müssen erneuerbare Energien durch eine zuverlässige Energiequelle unterstützt werden, und Kernenergie ist – nach dieser Darstellung – die perfekte Stütze.
Warum Kernkraft? Hier einige Vorteile der Kernenergie bei der gewollten „Energiewende“: Basierend auf den Kapazitätsfaktoren sind Kernkraftwerke fast dreimal so zuverlässig wie Wind- und Solarkraftwerke. Sehr erwünscht sind
Null-Emissionen – Kernreaktoren emittieren im Betrieb keine Treibhausgase und gehören zu den saubersten Stromquellen.
Atomkraft ist zudem gemessen an den Todesopfern pro Stromeinheit die zweitsicherste Energiequelle (nach der Solarenergie). Außerdem sind Kernkraftwerke sind preislich konkurrenzfähig zu anderen Quellen, und große Änderungen im Uranpreis haben nur geringe Auswirkungen auf die Betriebskosten.
Daher ist die Kernenergie von grundlegender Bedeutung für die Erreichung der ausgerufenen weltweiten Klimaziele. Tatsächlich muss sich laut der Internationalen Energieagentur (IEA) die weltweite Kernenergiekapazität verdoppeln, um bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.
In Deutschland ist jedoch mit der Trennung der letzten Kernkraftwerke vom Stromnetz am 15. April 2023 die Ära von 60 Jahren kommerzieller und sicherer Stromerzeugung mit Atomkraftwerken zu Ende gegangen. Dies erfolgte aufgrund einer politischen Entscheidung der Regierung und soll endgültig sein.
Was erneuerbare Energien angeht, liegen die Ziele der deutschen Bundesregierung mit Stand Oktober 2023 in weiter Ferne, wie sich aus nachfolgender Übersicht ergibt:
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