(Grafik von Visual Capitalist veröffentlicht am 30. Januar 2017)
Die Infografik beleuchtet die Geschichte des Geldes, einschließlich der vielen Geldexperimente, die seit der Antike stattgefunden haben.
Manche Innovationen haben sich bewährt – Edelmetalle beispielsweise werden schon seit Jahrtausenden verwendet. Papiergeld und Banknoten sind ebenfalls weit verbreitet und wurden erstmals im Jahr 806 in China eingesetzt, nachdem ein Kupfermangel die Prägung neuer Münzen verhinderte.
Andere Experimente hatten nicht viel Durchhaltevermögen. Die Einführung seltsamer Währungen wie Eichhörnchenfelle, Kaurimuscheln oder Parmesankäse ist nur wegen ihrer Besonderheit in Erinnerung.
Darüber hinaus wurden auch andere Versuche zur Stabilisierung des Währungssystems frühzeitig aufgegeben. Der ursprüngliche US-Goldstandard hielt nur 54 Jahre, nachdem Präsident Roosevelt ihn während der Weltwirtschaftskrise abgeschafft hatte. Die Bretton-Woods-Version (Gold-Wechselstandard) hielt noch kürzer und wurde nach 26 Jahren aufgegeben, als Präsident Nixon 1971 jegliche Konvertierbarkeit zwischen US-Dollar und Gold aufhob.
Das neueste Kapitel unserer Geldgeschichte
Obwohl die Infografik mit der Einführung der Kryptowährung im Jahr 2009 endet, sollte beachtet werden, dass sich das neueste Kapitel in der Geschichte des Geldes direkt vor unseren Augen abspielt.
Der „Krieg gegen das Bargeld“ hat sich in den letzten Jahren beschleunigt, da Regierungen und Zentralbanken die Abschaffung von Banknoten mit hohem Nennwert gefordert haben. Während diese Anti-Bargeld-Anträge auch in vielen westlichen Ländern gemacht wurden, findet das anschaulichste Beispiel der Demonetisierung derzeit in Indien statt.
Im November 2016 ließ der indische Premierminister Narendra Modi die Währung der 500- und 1000-Rupien-Banknoten aus dem Umlauf ziehen und vernichtete damit über Nacht 86 % der Banknoten des Landes. Während Inder theoretisch 500- und 1.000-Rupien-Scheine in höhere Scheine umtauschen konnten, war dies nur bis zu einer Grenze von 4.000 Rupien pro Person möglich. Beträge, die darüber hinausgingen, mussten über ein Bankkonto in einem Land geleitet werden, in dem nur 50 % der Inder einen solchen Zugang haben.
Im Zusammenhang mit dieser Demonetisierung wurden mindestens 112 Todesfälle gemeldet – darunter Selbstmorde und der Tod älterer Menschen, die tagelang in Bankschlangen auf den Geldwechsel warteten. Auch Indiens größte Herstellerorganisation, die All India Manufacturers Organization, schätzt in einem Bericht, dass die Kleinstindustrie in den ersten 34 Tagen seit der Demonetisierung einen Arbeitsplatzverlust von 35 % und einen Umsatzrückgang von 50 % hinnehmen musste.
Während die Demonetisierung in Indien einen schwierigen Anfang hat, glauben einige, dass sie auf lange Sicht dennoch erfolgreich sein kann. Unabhängig davon hat der „Krieg gegen Bargeld“ immer noch eine unglaubliche globale Dynamik – und das Endergebnis – wie auch immer es ausfällt – wird wahrscheinlich ein weiteres wichtiges Kapitel in der Geschichte des Geldes bilden.