(Grafik von Visual Capitalist veröffentlicht am 21. September 2023)
Im Diagramm: Die größten Ölproduzenten der Welt
Im Jahr 2022 erreichten die Ölpreise einen Höchststand von über 100 US-Dollar pro Barrel und damit ein Acht-Jahres-Hoch, nachdem es ein ganzes Jahr lang Turbulenzen auf den Energiemärkten infolge der russischen Invasion in der Ukraine gegeben hatte.
Ölkonzerne verdoppelten ihre Gewinne und die Volkswirtschaften der größten Ölproduzenten der Welt bekamen einen kräftigen Aufschwung.
Doch welche Länder sind für den größten Teil der weltweiten Ölversorgung verantwortlich? Mithilfe von Daten aus dem Statistical Review of World Energy des Energy Institute werden hier die größten Ölproduzenten der Welt visualisiert und eingestuft.
Rangliste: Ölproduktion nach Ländern, im Jahr 2022
Die USA sind seit 2018 der größte Ölproduzent der Welt und setzten ihre Dominanz im Jahr 2022 fort, indem sie fast 18 Millionen Barrel pro Tag (B/D) produzierten. Dies machte fast ein Fünftel des weltweiten Ölvorkommens aus.
Fast drei Viertel der Ölproduktion des Landes entfallen auf fünf Bundesstaaten: Texas, New Mexico, North Dakota, Alaska und Colorado.
Nachfolgend werden weitere große Ölproduzenten der Welt eingeordnet.
Hinter Amerikas beträchtlichem Vorsprung bei der Ölförderung produzierte Saudi-Arabien (Platz 2) 12 Millionen Barrel pro Tag, was etwa 13 % des weltweiten Angebots entspricht.
Russland lag mit 11 Millionen B/D im Jahr 2022 an dritter Stelle. Zusammen machen diese drei größten Ölproduzenten gemeinsam mit Kanada (4.) und dem Irak (5.) mehr als die Hälfte des weltweiten Ölangebots aus.
Mittlerweile sind die zehn größten Ölproduzenten, einschließlich der auf Platz 6 bis 10 – China, Vereinigte Arabische Emirate, Iran, Brasilien und Kuwait – für mehr als 70 % der weltweiten Ölproduktion verantwortlich.
Bemerkenswert ist, dass alle zehn größten Ölgiganten ihre Produktion zwischen 2021 und 2022 steigerten, sodass die weltweite Produktion im Jahresvergleich um 4,2 % stieg.
Wichtigste Ölförderregionen im Jahr 2022
Auf den Nahen Osten entfällt ein Drittel der weltweiten Ölproduktion und auf Nordamerika entfällt fast ein weiteres Drittel der Produktion. Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten – eine Organisation der Länder der ehemaligen Sowjetunion – ist ein weiterer wichtiger regionaler Ölproduzent mit einem Anteil von 15 % an der Weltproduktion.
Die Daten zeigen jedoch deutlich, dass der Anteil Europas an der Ölförderung zurückgeht und mittlerweile 3 % des weltweiten Angebots ausmacht. In den letzten 20 Jahren ist die Ölproduktion der EU aufgrund verschiedener Faktoren, darunter strengere Umweltvorschriften und die Umstellung auf Erdgas, um mehr als 50 % zurückgegangen.
Ein weiterer Blickwinkel auf die regionale Produktion ist die der OPEC-Mitglieder, die etwa 35 % der weltweiten Ölproduktion und etwa 70 % der weltweiten Ölreserven kontrollieren.
Berücksichtigt man die Gruppe der 10 erdölexportierenden Länder, mit denen die OPEC Beziehungen unterhält, die sogenannte OPEC+, steigt der Anteil der Ölförderung auf mehr als die Hälfte des weltweiten Angebots.
Der große Balanceakt des Öls
Da es das Lebenselixier der modernen Wirtschaft ist, profitieren die Länder, die erhebliche Mengen der Ölproduktion kontrollieren, auch von enormen politischen und wirtschaftlichen Vorteilen. Ganze Regionen wurden in den Wohlstand katapultiert und es wurden Kriege um die Kontrolle über die Ressource geführt.
Gleichzeitig drängen die anhaltenden Bemühungen, auf erneuerbare Energien umzusteigen, viele große Ölexporteure dazu, ihre Wirtschaft zu diversifizieren. Ein bemerkenswertes Beispiel ist Saudi-Arabien, dessen Staatsfonds in Unternehmen wie Uber und WeWork investiert hat.
Die Welt braucht jedoch immer noch Öl, da es fast ein Drittel des weltweiten Energiebedarfs deckt.
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