(Von Visual Capitalist veröffentlicht am 30. Mai 2024)
Weltweit verursachen Online-Betrügereien bei Verbrauchern und Unternehmen jährlich Kosten in Milliardenhöhe, da immer raffiniertere Taktiken angewandt werden, um die Daten der Nutzer zu stehlen.
Häufig wird dabei „Phishing“ eingesetzt, d. h. Betrüger versenden Nachrichten oder E-Mails, in denen sie sich als seriöses Unternehmen ausgeben und um sensible Informationen bitten. Diese Art von Angriffen ist eine der häufigsten Arten von Cyberkriminalität, da sie sehr effektiv ist.
Die Grafik zeigt die am häufigsten von Online-Betrügern imitierten Marken, basierend auf Daten von Proofpoint.
Technologieunternehmen sind die Hauptbetroffenen
Die am häufigsten ins Visier genommenen Unternehmen sind Technologie-Unternehmen, die sechs der sieben am häufigsten von Betrügern im Jahr 2023 imitierten Marken ausmachen.
Mit 68 Millionen Nachrichten, die sich als Microsoft ausgaben, lag das Unternehmen an erster Stelle und übertraf damit das zweitplatzierte Unternehmen Adobe bei weitem.
Häufig enthalten diese betrügerischen E-Mails Betreffzeilen wie „Outlook Info Replacement“ oder „Message Failure Delivery Notice“ und verleiten die Empfänger dazu, auf eingebettete Links zu klicken. Diese Links führen dann zu einer gefälschten Website, die die Outlook-Anmeldeseite imitiert und die Benutzer zur Eingabe ihrer Anmeldedaten auffordert. Letztlich stellt die Preisgabe dieser Daten ein Sicherheitsrisiko für Einzelpersonen und Unternehmen dar.
Darüber hinaus wurde Office 365 von allen Microsoft-Produkten am häufigsten angegriffen: 20 Millionen E-Mail-Nachrichten wurden imitiert.
Dies verdeutlicht, wie Betrüger es auf vertrauenswürdige Marken abgesehen haben, wo sie die Taktik des „Credential Harvesting“ anwenden können. Auf diese Weise können Betrüger z. B. ein Microsoft 365-Konto anvisieren, über das sie Zugang zu einem E-Mail-Konto und anderen persönlichen Daten erhalten.
An dritter Stelle lag DHL mit 8,8 Millionen nachgemachten Nachrichten. Indem sie das Kurierunternehmen ins Visier nehmen, machen die Betrüger Jagd auf Empfänger, die möglicherweise auf Details zu Paketlieferungen warten. In vielen Fällen verleiten die Online-Betrüger die Empfänger dazu, auf einen Link zu klicken, der die offizielle Website imitiert, um die Anmeldeinformationen oder Zahlungsdaten der Kunden zu stehlen.
Die wachsende finanzielle Belastung durch Online-Betrug
Mit der zunehmenden Verbreitung von Cyber-Bedrohungen steigen auch die finanziellen Kosten.
In einem separaten Bericht des Federal Bureau of Investigation (FBI) wurde festgestellt, dass die Kosten für Online-Betrügereien im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 22 % gestiegen sind und in Amerika einen Rekordwert von 12,5 Milliarden US-Dollar erreicht haben. Insgesamt waren Phishing-Angriffe die mit Abstand häufigste Ursache für gemeldete Straftaten von Einzelpersonen, Unternehmen und Organisationen.
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