(Grafik von Visual Capitalist veröffentlicht am 28. November 2023)
Angesichts der Vielzahl manchmal widersprüchlicher Prioritäten unter den Staaten kann es eine Herausforderung sein, sich in der Komplexität der Ausrichtung politischer Maßnahmen für die Zukunft der Energie zurechtzufinden.
Die obige Visualisierung verwendet Daten von Ipsos, die detailliert beschreiben, wie 24.000 Menschen in 28 Ländern über die wichtigsten Energiethemen in ihrem Land denken.
Top-Thema: Energiesicherheit
Für viele Länder, insbesondere in Europa, steht die Energiesicherheit im Vordergrund der Besorgnis.
Verschiedene Länder, darunter Deutschland, mussten aufgrund ihrer Sanktionen gegen Russland seit 2022 die Kohleproduktion reaktivieren und die Betriebsdauer von Kernkraftwerken verlängern, um im Winter eine ausreichende Heizung zu gewährleisten.
Speziell zur weiteren Nutzung der Atomenergie ergab eine in Deutschland im November 2022 durchgeführte Umfrage ein klares Bild:
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Laut einer Ipsos-Umfrage ist die Erreichung der Energieautarkie und damit die Verringerung der Abhängigkeit von externen Quellen für zahlreiche Länder, darunter die USA, Kanada, Italien und Frankreich, oberste Energiepriorität.
Die Umfrage zeigt, dass selbst energieautarke Länder der Energiesicherheit höchste Priorität einräumen.
Norwegen beispielsweise bezieht 96 % seiner Energie aus der Ausbeutung seiner Offshore-Öl- und Gasfelder und der Nutzung von Wasserkraft. Das Land verfügt sogar über einen Stromüberschuss, den es in andere Länder, beispielsweise nach Großbritannien, exportiert. Dennoch hat die Selbstversorgung für die Norweger nach wie vor höchste Priorität.
Top-Thema: Saubere Energie
Nach der Energiesicherheit ist die Entwicklung sauberer Energiequellen wie Wind, Sonne und Wasserstoff die zweitwichtigste Priorität.
Diese Sorge ist die erste Wahl in Japan und ein großes Problem für andere asiatische Volkswirtschaften wie Südkorea und China. Heute ist die Region für 52 % der weltweiten Kohlendioxidemissionen verantwortlich.
Neben den Auswirkungen auf die Umwelt kann die Entwicklung sauberer Energie auch wirtschaftliche Auswirkungen haben. Jüngste Studien haben gezeigt, dass eine Verdoppelung des Anteils erneuerbarer Energien am globalen Energiemix das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um bis zu 1,1 % oder 1,3 Billionen US-Dollar steigern könnte.
Top-Thema: Bezahlbarkeit von Energie
Die Reduzierung der Energiekosten für Verbraucher ist das am dritthäufigsten genannte Anliegen. Besonders ausgeprägt ist dies in Belgien, Großbritannien und Deutschland, wo die Preise etwa doppelt so hoch sind wie in Nachbarländern wie Frankreich und Griechenland.
Zum Vergleich: Die Energiepreise liegen in vielen europäischen Ländern mehr als doppelt oder dreimal so hoch wie der weltweite Durchschnitt.
Weniger häufig genannte Energieprioritäten sind der Ausbau der Energieinfrastruktur sowie den Energieverbrauchern mehr Steuern für übermäßigen Verbrauch in Rechnung zu stellen.