(Grafik von Visual Capitalist veröffentlicht am 1. März 2023)
Elektrofahrzeuge spielen eine Schlüsselrolle bei der politisch angestrebten Dekarbonisierung des Straßenverkehrs.
Aber da Autos, Lastwagen und andere Straßentransporte für fast 5,86 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen verantwortlich sind (Jahr 2021) – 16,1 % der Gesamtemissionen – ist das noch ein langer Weg.
Die Politik will die „globale Erwärmung“ auf 1,5 Grad Celsius begrenzen, insofern müssten die Emissionen des Straßenverkehrs bis 2030 um 20 % sinken, um im Jahr 2050 Netto-Null zu erreichen.
Eine Welt ohne Endrohre
Die Dekarbonisierung des Straßenverkehrs wird von manchen als einer der seltenen Lichtblicke im Wettlauf um Netto-Null angesehen. Im Jahr 2021 verdoppelten sich die weltweiten Verkäufe von Elektrofahrzeugen (EV) auf 6,6 Millionen Einheiten und stellten damit einen neuen Allzeitrekord auf.
Die skandinavischen Länder waren 2021 gemessen am Marktanteil weltweit führend beim Verkauf von Elektrofahrzeugen. In Norwegen beispielsweise machten Elektrofahrzeuge 86 % der Neuwagenverkäufe aus, was zum großen Teil steuerlichen Anreizen und Subventionen zu verdanken ist. Das Land hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2025 alle Neuwagenverkäufe aus emissionsfreien Fahrzeugen bestehen.
In absoluten Zahlen liegt China als weltweit größter Verbrauchermarkt an der Spitze. Im Jahr 2021 wurden in China 3,3 Millionen Einheiten verkauft. Um diese Zahl ins rechte Licht zu rücken: Das ist mehr als alle im Jahr 2020 weltweit verkauften Elektrofahrzeuge.
Die Technologien, die den Umstieg auf Elektrofahrzeuge vorantreiben
Während entsprechend motivierte Verbraucher zunehmend auf Elektrofahrzeuge setzen, könnten die wichtige Mineralstoffversorgung und die Ladeinfrastruktur zwei Faktoren sein, die den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor (ICE) behindern.
Ein typisches Elektrofahrzeug verwendet für seine Konstruktion 207 kg kritische Mineralien wie Graphit und Kupfer. Im Vergleich dazu verbrauchen herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor nur 33,5 kg.
Gleichzeitig benötigen all diese neuen Fahrzeuge Strom und die öffentliche Infrastruktur, um diesen zu liefern. Die Internationale Energieagentur schätzt, dass, um bis 2050 Netto-Null zu erreichen, 200 Millionen öffentliche Ladestationen gebaut werden müssen, um den Bedarf all dieser Elektrofahrzeuge zu decken. Außerdem müssen zusätzlich 12.400 Gigawatt Strom erzeugt werden.
Die Räder im Bus werden elektrisch
Personenkraftwagen erhalten möglicherweise die größte Aufmerksamkeit, aber auch der öffentliche Nahverkehr und der Güterverkehr müssen nach den Vorgaben auf Nullemissionen umstellen. Schwere und mittelschwere Lkw sowie Busse verursachten im Jahr 2021 2.194 Millionen Tonnen CO2.
China hat stark in die Elektrifizierung seiner Busflotte investiert. Zwischen 2015 und 2021 wurden in China 694.000 Elektrobusse zugelassen. Europa und die USA hingegen waren für 9.000 bzw. 6.000 Registrierungen verantwortlich. Im Jahr 2021 machten Elektrobusse 4 % der weltweiten Flotte aus.
Auch der Elektro-Gütermarkt wird mit 103.000 Zulassungen zwischen 2015 und 2021 von China dominiert. Die USA und Europa sind mit jeweils 1.000 Zulassungen im Jahr 2021 erst vor Kurzem in den Markt eingestiegen. Der Anteil der Elektrofahrzeuge an den Neuzulassungen von Lkw lag im Jahr 2021 bei weniger als 0,3 %, was möglicherweise auf die Unreife der Technologie zurückzuführen ist.
Allerdings scheint sich das Terrain zu verschieben, da immer mehr Modelle auf den Markt kommen. Eine Schätzung für 2023 geht davon aus, dass es weltweit 243 verschiedene Elektrobusse sowie 122 mittelschwere und 56 schwere Lkw-Modelle geben wird.
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